Stanley Clarke
Stanley Clarke kann als erster Bassist bezeichnet werden, der in den 1970er Jahren Welttourneen als Headliner spielte. Grund dafür sind u.a. seine 1974 erschienene Single "Lopsy Lu" und sein smash-hit "Schooldays" (1976), mit dem er in den Popularbereich eindrang. Ihm gelang vielleicht als erstem, sowohl den Kontrabass als auch den E-Bass mit gleicher Virtuosität und Power zu spielen. Seine exorbitante slap-Technik adaptierte Stanley Clarke nach eigenen Aussagen von Larry Graham (Sly and the Family Stone). Allerdings entwickelte er die Technik weiter, indem er sie auch in komplexe Jazzharmonien implementierte. Ähnlich wie Jaco Pastorius befand Stanley Clarke sich bereits mit Mitte zwanzig auf der Höhe seines Ruhmes, konnte jedoch im Unterschied zu Pastorius eine Balance finden zwischen Genie und Wahnsinn. Das gelang ihm, indem er zunehmend andere Stilistiken für sich eröffnete und seinem Instrument neue Bautypen gab. So "erfand" er den "piccolo bass", der nach seinen Vorstellungen von Carl Thompson entwickelt wurde und dessen Stimmung eine Oktave höher als der traditionelle E-Bass war. Ähnlich stellte der "tenor bass" ein um eine Quarte höher gestimmtes Instrument dar. Mit George Duke formierte er 1981 das Clarke/Duke Project, sie nahmen drei Alben auf und landeten einen top-twenty hit in den USA ("Sweet Baby"). Als Musiker spielte er in so unterschiedlichen Bands wie Keith Richards' New Barbarian (1980), bei Jeff Beck (Welttournee 1979) und als Trio "The Rite of Strings" zusammen mit Jean Luc Ponty und Al Dimeola (1995). Er wurde der erste "jazzman of the year" im Rolling Stone. Außerdem erweiterte er sein Tätigkeitsfeld auf Filmmusiken und avancierte zu einem gefragten Filmkomponisten in Hollywood (z.B. Romeo must die). Seine große musikalische Bandbreite (Klassik, Jazz, R&B, Funk, Pop), seine lyrische und melodische Spielweise, seine technische Brillianz und sein Erfindungsreichtum am Bass machen ihn vielleicht zum größten lebenden Bassisten der Welt. Quelle: website von Stanley Clarke, Stand: 4.9.2006
Seine musikalischen Wurzeln liegen im Jazz. Seine eigenen Vorbilder Charles Mingus, John Coltrane, er kam 1971 nach New York City, wo er sofort Engagements bei bereits berühmten Bandleadern erhielt (Stan Getz, Joe Henderson). In New York traf er auch den jungen Pianisten und Komponisten Chick Corea, mit dem er die Fusionband "Return to Forever" gründete. Die Band nahm acht Alben auf, von denen zwei vergoldet wurden und eines einen grammy award erhielt, und das als originäre Jazzband.
Foto: Stanley Clarke, CD Journey To Love, 1975